Joachim und Anna, Willem van Herp
In diesem Gemälde folgt van Herp den mittelalterlichen Konventionen einer fortlaufenden Erzählung, indem er neben der zentralen Szene mit Joachim, Anna und ihrer Tochter Maria zwei separate Szenen präsentiert. Nach dem apokryphen Jakobus-Evangelium lehnte ein Hohepriester Joachims Opfergabe im Tempel ab, weil er kinderlos war. Joachim, ein frommer Mann, interpretierte dies als Missfallen Gottes und zog sich aus der Gesellschaft zurück, um zu fasten und Buße zu tun. Auf dem Gemälde erzählt die Figur in der Pastorallandschaft auf der linken Seite von Joachims betender Suche nach Trost. Auf der rechten Seite kniet ein überraschter Joachim vor dem Engel Gabriel nieder, während er die Botschaft von Gott empfängt, dass er Vater sein wird. In der Mitte präsentieren Joachim und Anna dem Betrachter stolz die junge Maria. Über dieser Heiligen Familie spielt ein himmlischer Chor von Engeln und Cherubim Instrumente. Die zukünftige Rolle Marias als Mutter Jesu wird durch die Gegenwart des Geistes Gottes in Form einer Taube, die von himmlischem Licht umgeben ist, verstärkt.
