Dosso Dossi, Allegorie der Fortuna - 1530er Jahre von Atelier Liesjes

Über "Dosso Dossi, Allegorie der Fortuna - 1530er Jahre"

von Atelier Liesjes

Über das Kunstwerk

Fortuna war die römische Göttin des Zufalls oder des Schicksals, sowohl des Glücks als auch des Unglücks. Man spricht von Fortuna bona und Fortuna mala, einer unbeständigen Göttin, die vor allem das Unerwartete und Unvorhergesehene in der menschlichen Existenz verkörpert.

Dosso ist dafür bekannt, dass er sich mit komplexen allegorischen Themen voller Symbolik beschäftigt. Obwohl das Thema des Gemäldes noch nicht geklärt ist, scheint Dossos Botschaft zu sein, dass der Wohlstand im Leben vergänglich und vom Glück abhängig ist. Die nackte Frau steht für Fortune, also Glück. Sie hält ein Füllhorn in der Hand und prahlt mit dem Reichtum, den es bringen könnte, aber sie sitzt auf einer Blase, um zu zeigen, dass ihre Gunst oft flüchtig ist und in einem Augenblick verschwinden kann. Der wellenförmige Faltenwurf erinnert daran, dass sie so wandelbar ist wie der Wind. Ihr einziger Schuh symbolisiert ihre Fähigkeit, nicht nur Glück, sondern auch Unglück zu bringen. Der Mann auf der linken Seite verkörpert den Zufall. Er sieht Fortune an und hält einen Stapel Lotterielose hoch, die er in eine goldene Urne legen will, eine Anspielung auf die gerade in Italien populär gewordenen Bürgerlotterien. Die Karten könnten sich auch auf die mutmaßliche Auftraggeberin des Gemäldes, Isabella d'Este, Markgräfin von Mantua (1474 - 1539), beziehen. Eines ihrer Embleme war ein Bündel von Losen, das auf ihre persönlichen Erfahrungen mit schwankendem Glück hinwies.

Hier sitzt sie als nackte Frau mit einem Mann ohne Oberteil zusammen. Infolgedessen sind Brust, Arme und Beine beider Personen auf dem Porträt zu sehen. Weitere Leinwände und Attribute in Gold und Rot.

Alles in allem ein sexy und sinnliches erotisches Bild mit Romantik.

Dosso Dossi (Ferrara, ca. 1479 - 1542) war ein italienischer Maler. Sein richtiger Name war Giovanni di Niccolò de Luteri. Er kam aus der Ferrareser Schule. Seine Werke gehören zur Malerei der Hochrenaissance.