Der Rechnungsführer, Nicolaes Maes (1656)
Eine Frau döst vor sich hin, während sie ihre Geschäftsbücher aktualisiert. Sorgfältig definierte Horizontalen (der Schreibtisch und die Vertäfelung) kontrastieren mit Vertikalen (die Schranktür, die Säulen, die die Schreibtischfront schmücken), um eine sorgfältig strukturierte Komposition zu schaffen. Die paarweise angeordneten Tintenfässer auf dem Tisch spiegeln die Kugeln auf der Karte wider, und die Schalen auf dem Regal sind sowohl im Profil als auch in der Gesamtansicht zu sehen, was eher auf eine bewusste Planung als auf eine zufällige Beobachtung schließen lässt. Diese bewusste Ordnung droht zusammenzubrechen, denn die Riegel scheinen kurz davor zu sein, auf den Boden zu stürzen. Das Gemälde sollte zweifellos zum Nachdenken anregen, obwohl wir nicht wissen, ob diese Frau eine Witwe darstellt, die um ihr Auskommen kämpft, eine ältere Frau, die ihr Leben überdenkt, oder die Sünde der Trägheit.
