Landschaft der vier Jahreszeiten, eines von zwei Exemplaren, Shikibu Terutada (1500-1573)
Die vier Jahreszeiten sind eines der beständigsten Themen der japanischen Malerei und dekorativen Kunst. Dieses Leinwandpaar zeigt den Wechsel der Jahreszeiten von rechts nach links in einer Komposition mit Gewässern und einer Insel in der Mitte, die von felsigen Klippen auf beiden Seiten umgeben ist. Auf der rechten Seite (hier abgebildet) wird der Frühling durch Figuren dargestellt, die aus Pavillons in steilen Bergen unter blühenden Bäumen auf einem Weg hervorkommen; der Sommer wird durch Menschen angedeutet, die mit Booten unterwegs sind und sich auf einem großen Gewässer vergnügen. Auf der linken Seite wird der Herbst durch einen Gelehrten und seinen Assistenten angedeutet, die sich in ihre Einsiedelei auf dem weitläufigen, mit Booten übersäten Wasser begeben, während der Winter durch ein Eremitenpaar dargestellt wird, das sich in einen weiß gedeckten Pavillon unter hoch aufragenden, schneebedeckten Bergen zurückzieht. Man nimmt an, dass das Gold, das auf die Oberfläche beider Leinwände aufgetragen wurde, in einer späteren Periode hinzugefügt wurde.
Shikibu Terutada gilt als einer der bedeutendsten Tuschemaler der Muromachi-Periode, ist aber gleichzeitig einer der am wenigsten bekannten, da er in der Kanto-Region im Osten Japans gearbeitet zu haben scheint, weit entfernt vom kulturellen Zentrum Kyoto.
